Rezension zu “The Witch Queen” (Band 1): Entfesselte Magie von Verena Bachmann - Tolle Story, leider mit vorhersehbarer Spannungskurve

 
3 Sterne Rezension Buch Blog Verena Bachmann the Witch Queen - entfesselte Magie rezensiert by Milla von Lesen, schreiben, leben
 
  • Erscheinungsdatum: 28.Juni 2021

    Seiten: 368

    Erstlingswerk: nein

    Buchreihe: The Witch Queen

    Band: 1

    Genre: Fantasy

    Umschlag: Klappenbroschur, Softcover

    Altersempfehlung vom Verlag: ab 14 Jahren

Klappentext

Die Hexe Enju will nach einem langen Arbeitstag in der Bar ihrer Tante nur eins: endlich in ihr Bett. Doch durch eine Verschiebung der Magie landet sie in einem Viertel der Stadt, in das sie normalerweise niemals einen Fuß setzen würde.

In Lapislazuli spielt die Magie schon seit geraumer Zeit verrückt. Doch vor dem Club der Totenbeschwörer fühlt sie sich besonders seltsam an. Dort muss etwas Grausames geschehen sein, für das Enju plötzlich verantwortlich gemacht wird. Um ihre Unschuld zu beweisen, muss sie mit dem attraktiven Anführer der Beasts zusammenarbeiten, der eine ungeahnte Anziehung auf sie ausübt.

Aber je mehr Zeit sie mit ihm verbringt, desto näher kommt er dem Geheimnis um die wahre Königin der Hexen...

(c) by Carlsen Verlag

Erster (ziemlich langer) Satz

“Wenn es nach mir ginge, würde ich meinen Samstagabend wie folgt verbringen:

Zuerst würde ich ein langes entspannendes Schaumbad nehmen und mich danach mit einer großen Tasse heißer Schokolade und einem Buch gemütlich auf mein Sofa lümmeln.”

3 Sterne Rezension Buch Blog Verena Bachmann the Witch Queen - entfesselte Magie rezensiert by Milla von Lesen, schreiben, leben

Meine Meinung

Das Buch hat mich zunächst wegen der Gestaltung angesprochen. Das Cover, inklusive der Farbzusammenstellung ist sehr schön gemacht, mit schönen Farbschnitt, sehr stimmig. Doch entgegen meiner Erwartungen, konnte mich dieser Fantasyroman inhaltlich nur schwer überzeugen, meine anfängliche Begeisterung endete recht schnell bei der Optik und damit, dass ich das Buch nach den ersten zehn Seiten für ungefähr eine Woche zurückgestellt und mich einem anderen Buch gewidmet habe.

Die Geschichte

… beginnt in meinen Augen langweilig. Als Autorin ist mir durchaus bewusst, dass die ersten zwei Kapitel hauptsächlich dazu dienen, die Figuren und die Welt in der sie leben, inklusive der dort herrschenden Regeln vorzustellen. So stoßen wir direkt im ersten Kapitel auf die Stadt Lapislazuli, in der die Geschichte spielt. Für den ausgefallenen Namen und die Eigenschaft, überall und zugleich nirgendwo auf der Welt zu sein, wäre es eine gute Gelegenheit aus der Stadt etwas Besonderes zu machen, was leider nicht gelungen ist.

Sehr gestört hat mich die gesamte Buchstruktur, die sofern du dich mit Plotmethoden auskennst, so extrem an die Heldenreise angelehnt ist, dass die Spannung komplett unter den Tisch fällt, da es fast schon möglich ist, genau zu sagen, in welchem Kapitel und auf welcher Seite, was passieren wird. Nicht inhaltlich, hier hat Verena Bachmann einen guten Job gemacht, sondern von der Spannungskurve her. Ich habe an ihrem Beispiele jedenfalls gelernt, es niemals so umzusetzen, unabhängig davon ob ich die Heldenreise-Methode verwende oder eine andere. Für diesen Lerneffekt bin ich sehr dankbar.

Was mir an der Geschichte sehr gefallen hat, war die Idee selbst, ebenso die inhaltlich guten Wendepunkte, die ich zwar vom Zeitpunkt her (siehe oben) erwartet habe, nicht aber vom Inhalt.

Die Charaktere

Verena Bachmann hat es nicht geschafft, mich von Enju zu überzeugen. Anfangs fiel es mir sehr schwer, mit ihr warm zu werden. Auf der einen Seite ist sie die Königin der Hexen (hier verrate ich nichts Neues, auch wenn du das Buch noch nicht gelesen hast), auf der anderen Seite aber will sie diese Rolle nicht ausfüllen. Obwohl ich die Gründe verstehen kann, passt mir dazu ihr Verhalten nicht ganz zusammen. Sie scheint sehr von sich überzeugt und zugleich unverständlich inaktiv, wenn es um die Rolle der Königin geht. Wie durch ein Wunder löst sich aber im Laufe der Geschichte das Problem praktisch von alleine. Naja.

Glücklicherweise schafft es die Autorin, Enju im Laufe der Geschichte eine andere Seite zu geben, sodass sie glaubwürdiger wirkt. Danach hat es mir Spaß gemacht mitzuverfolgen, wie sie versucht, sich von den Anschuldigungen zu befreien.

Zu Beginn wird, direkt auf der Buchrückseite sehr dramatisch erwähnt, dass ER, d.h Kayneth niemals erfahren dürfe, dass Enju die Königin der Hexen sei. Okay, aber in meinen Augen konnte die Autorin leider nicht zeigen, aus welchem Grund das ein so großes Problem sein soll. Die gesamte Lesezeit über habe ich versucht, herauszufinden, was daran so schlimm sein könnte. Zugegeben, es wurde der ein oder andere Anhaltspunkt gegeben, aber am Ende behielt ich recht: Alles halb so wild und nur heiße Luft um nichts. Deswegen war das für mich eher eine Marketingmethode, das Buch dramatisch und spannend erscheinen zu lassen. Sehr schade, denn es hat mich am Ende enttäuscht.

Kayneth hingegen, Enjus Lover konnte ich gut leiden. Zwar wurde die gesamte Beziehung zwischen den beiden von Beginn an dramatisiert und sexualisiert, hat aber der Geschichte nicht geschadet. Leider konnte ich die große Liebe in dieser Beziehung nicht wahrnehmen. Vielmehr war es eine anfängliche Sexbeziehung, jedoch mit Potenzial und am Ende hat es gut gepasst.

Mein Fazit

Ich habe die Geschichte nach anfänglichen Schwierigkeiten und trotz der offensichtlichen Spannungskurve gerne gelesen und empfehle sie jedem weiter, der gerne mal eine neue Idee gelesen haben möchte und Liebesgeschichten in der Fantasy nicht abgeneigt ist.

In Summe mochte ich die Geschichte und die Atmosphäre, die das Buch verliehen, hat sehr gerne.

Die Autorin hat versucht, Spannung durch offene Fragen zur Vorgeschichte verschiedener Charaktere zu erzeugen, hat aber nicht alles Offene auch beantwortet, sodass ich einen weiteren Band erwarte. Diesen werde ich auf jeden Fall lesen, denn wie gesagt: Die Idee ist hervorragend und hat mir sehr gut gefallen. Vielleicht werden es dann auch mehr Sterne.

 

Hast du das Buch gelesen?

Wie war dein Eindruck, vor allem zu den Punkten, die mir nicht so sehr zugesagt haben?



3 Sterne Rezension Buch Blog Buchblog  Verena Bachmann the Witch Queen - entfesselte Magie rezensiert by Milla von Lesen, schreiben, leben

“Ich bin die Königin der Hexen und er darf es niemals erfahren.”

  • Verena Bachmann, geb. 1987 in Aschaffenburg, lebt mit Hund und Katzen in einem kleinen Dorf im schönen Spessart. Die Liebe zu Büchern wurde früh geweckt, doch trotz bunter Auswahl reichte lesen allein irgendwann nicht mehr aus und so beschloss sie ihre eigenen Gedanken ebenfalls einmal zu Papier zu bringen.

  • Verlag: Carlsen

    ISBN: 978-3-551-58463-2

    Preis: 15,00 € (Paperback)

“Magie so knisternd wie der Kuss zwischen Liebenden.”

Verlagsseite zum Buch

LINK

Ausblick

Leider konnte ich keine Informationen zu einem zweiten Band finden, bin mir aber sicher, dass es einen geben wird.

Ich meine, im Buch einige Hinweise dahingehend entdeckt zu haben.

Wenn du aber aktuelle Infos hierzu haben möchtest, kannst du gerne einfach mal die Facebook-Seite der Autorin besuchen: LINK


Das Copyright von zitierten Texten, Bildern und Illustrationen liegt beim jeweiligen Verlag, Autor und/oder sonstigen Rechteinhabern. Ich verwende lediglich meine eigenen Bilder, die Bilder von Unplash und ggfs. vom Verlag zur Verfügung gestellte Cover. Das Copyright meiner Beiträge, inkl. Rezensionen, liegt bei mir.


Schlagwörter siehe unten

Zurück
Zurück

Rezension ~ Erhebung von Stephen King ~ Wehmütige Mystery über die unglaubliche Leichtigkeit des Seins

Weiter
Weiter

Das Schreiben lernen: Morgen- und Schreibroutine