Rezension ~ Stadt aus Messing (Daevabad Band 1) von S. A. Chakraborty
Spannung und Überraschung.
Klappentext
Die junge Nahri verdient ihren Lebensunterhalt damit, osmanische Adlige mit medizinischen Taschenspielertricks zu betrügen, in der Hoffnung, auf ein sorgenfreies Leben. Doch als sie bei einem ihrer Rituale versehentlich Dara herbeiruft, einen ebenso gerissenen wie mysteriösen Dschinn-Krieger, gerät ihr Leben aus allen Fugen. Zusammen mit ihrem unfreiwilligen Verbündeten flüchtet Nahri über heiße windgepeitschte Sande und Flüsse voller mythischer Kreaturen nach Daevebad - der sagenumwobenen Stadt aus Messing - und Heimstädte der Dschinn-Clans.
Es ist eine Stadt voller Magie und Feuer, in der die eigene Abstammung so gefährlich sein kann wie jeder bösartige Zauber; eine Stadt, in der alte Ressentiments tief sitzen und der königliche Hof mit eiserner Hand regiert; eine Stadt, an die Nahri nun unwiderruflich gebunden ist - und in der ihre bloße Anwesenheit einen Krieg zu entfachen droht, der schon seit Jahrhunderten brodelt …
(c) Panini
Erster Satz
“Er war leicht zu erkennen.”
Vorabinformation
Das Cover fällt sehr schnell ins Auge. Als Erstes habe ich dieses Buch in der Buchhandlung gesehen. Wie es öfters bei Autoren ist, die ich nicht kenne, habe ich mich vor dem Lauf gescheut, doch einige Tage später die Buchverlosung zu diesem ersten Band der Reihe von LovelyBooks gesehen und mich direkt beworben. Nach einem kurzen Glückssprung bei der Gewinnbenachrichtigung und dem erwartungsvollen Warten des Eintreffens habe ich mich schnell ans Lesen gemacht und es definitiv nicht bereut.
Hierbei handelt es sich um den Auftaktband der Trilogie "Daevabad" von S.A. Chakraborty.
Meine Meinung
Der erste Teil der Geschichte spielt in der Wüste, auf dem Weg zu Deavabad, der zweite Teil in Daevabad selbst. Gegen das Setting lässt sich nichts sagen. Die Autorin hat hier eine überzeugende Atmosphäre von 1001-Nacht geschaffen. Der flüssige, sehr angenehme Schreibstil führt trotz der Länge dazu, dass das Ende schneller kommt, als man glaubt.
Erzählt wird aus zwei Perspektiven, von Nahri und Ali. Mir fällt gerade erst auch, dass sich das reimt. :)
Nahri, sympathisch, klug und nicht gerade auf den Mund gefallen, kennt weder ihre Eltern, noch ihre Herkunft. Sie schlägt sich einigermaßen in Kairo durch, indem sie gerne mal den einen oder anderen reichen Bürger austrickst. Dazu gehören auch Beschwörungen. Als sie bei der letzten Beschwörung versucht, daraus etwas besonderes zu machen, um mehr Geld einsammeln zu können, macht sie einen Fehler: Sie beschwört einen Dschinn-Krieger (Dara) herauf, mit dem man nicht gerade gut Kirschen essen kann.
Doch er erkennt in Nahri eine Nachfahrin der Nahid, einer außergewöhnlich mächtigen Heilerfamilie und entführt sie nach Daevabad, in die sagenumwobene Stadt aus Messing. Der Weg ist nicht einfach und dennoch entsteht zwischen den beiden eine Verbindung. Schön fand ich, dass bereits hier an der Charakterentwicklung der beiden gearbeitet wurde. Sie merken, dass nicht alles ist, wie es scheint und sie nicht nur Feinde, sondern auch Freunde haben, die bereit sind, ihnen zu helfen.
Es dauert nicht lange, bis die beiden nach ihrer Ankunft in die Intrigen des Palastes verstrickt werden.
Nahri hat mich aus einem Grund, denn ich noch nicht benennen kann (vielleicht nach dem zweiten Band) fasziniert. Zwar musste ich bei der ein oder anderen Handlung fast die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, doch in Summe, war sie als Protagonistin sehr glaubwürdig. Das Einzige, was ich nicht nachvollziehen konnte, war (habe ich es vielleicht überlesen?), dass sie jede Sprache versteht, nur nicht die eine? Ich empfand die Geschichte als gut durchdacht, deswegen hat sich mir dieser Punkt absolut nicht erschlossen.
Leider konnte ich mich mit Ali in der gesamten Geschichte nicht so recht anfreunden. Trotz seiner Stellung (und im Vergleich zu seinem Bruder) sollte er wohl verantwortungsvoll erscheinen. Ich hatte aber eher den Eindruck, einem Jugendlichen zuzusehen, wie er gut vermeidbare Fehler macht, also jemand sehr Naives. Er war einfach nicht meine Lieblingsfigur.
Auf den letzten hundert Seiten überschlagen sich die Ereignisse geradezu. Es war auf jeden Fall spannend bis zum Schluss, wenn auch sehr unerwartet. Gute Geschichten zeichnen sich aus meiner Sicht dadurch aus, dass man sie auch Wochen nach dem Lesen im Gedächtnis behält, inkl. der Gefühle, die das Ende hinterlassen hat. Dies hat die Autorin hervorragend geschafft. Ich muss zugeben, dass ich am Schluss sehr aufgewühlt war. :)
Ich habe bisher nur wenige Bücher gelesen, die sich mit Dschinn, dem Osmanischen Reich und dergleichen befassen. Es war jedenfalls eine schöne und sehr gut ausgestaltete Abwechslung, die ich nicht bereue.
Kritisieren muss ich leider den Einband. Beim Lesen ist es nahezu unmöglich, Leserillen zu vermeiden. Das Buch sieht leider nach dem ersten Lesen bescheiden aus, auch weil es sich stark verformt. Da ich einige andere Bücher von derselben Dicke kenne, bei denen das nicht passiert, würde ich mir zumindest für den dritten Band (für den zweiten ist es ja bereits zu spät) etwas besser Qualität wünschen.
In Summe kann ich das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen und bin gespannt auf den zweiten Band, der bei mir bereits im Regal steht.
Letzter Satz
“Denn so habt Ihr mehr als genug Zeit, mir Manieren beizubringen.”
Kaufdaten
Verlag: Panini
ISBN: 9783833240997
Preis: 17,00 € (Taschenbuch)
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Dort habe ich viele andere Bücher markiert, die ich bereits letztes Jahr gelesen habe und die hier leider keinen Platz gefunden haben.
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