Im Urlaub schreiben - ein Rückblick
Montag
Normalerweise schreibe ich immer morgens, ungefähr von sieben bis acht Uhr. Da ich aber an diesem Tag früh rausfahren musste, habe ich das auf den Abend verlegt. Direkt nach der Ankunft ging es erst mal an den Strand.
Erst abends, nach dem Abendessen, habe ich mich an den kleinen Esszimmertisch gesetzt und ca. 500 Wörter an meinem Projekt E geschrieben. Es ist dasselbe Projekt, an dem ich auch im Juli für das Camp schreibe.
Es fiel mir leichter, als ich dachte. Und das obwohl ich von Strand leicht angekokelt (gibt es dieses Wort?) gekommen bin.
Allerdings war der Turmbau aus Steinen ein voller Erfolg, insbesondere für den ersten Versuch.
Dienstag
Wie auch zu Hause, ist es mir gelungen, eine halbe Stunde nach dem Aufwachen, zu schreiben. Die Kaffee-Unterstützung durfte dabei natürlich nicht fehlen.
Es scheint seine Wirkung nicht verfehlt zu haben. Trotz Bedenken hat das Schreiben gut geklappt und ich habe ca. 600 Wörter geschrieben.
Dabei habe ich meiner Heldin ein Problem offenbart, dass sie tief berührt hat. Sie hat selbst eine schlimme Erfahrung in ihrer Kindheit durchgemacht. Ihr Trauma bringt sie zum täglichen Handeln. Hoffentlich wird die Offenbarung des Problems ein Ansporn sein, sich damit zu befassen. 😉
Vielleicht fragst du dich, wie ich das nicht wissen kann. Habe ich hier jemals etwas dazu geschrieben? Egal. Was ich sagen möchte, ist, dass ich meine Geschichten nicht ins Detail plane. Ich lasse mich von den Protagonisten und Protagonistinnen inspirieren. Meist habe ich bereits bei dem ersten Hauch einer Idee die erste Szene im Kopf. Danach überlege ich mir grob, wie die Geschichte ausgehen könnte. Vielleicht auch noch die ein oder andere wichtige Szene. Spätestens hier war es das aber auch schon. Alles andere kommt mit dem Schreiben. Interessiert dich mein Vorgehen genauer? Irgendwann schreibe ich einen ausführlichen Beitrag dazu. Wenn es schneller gehen soll, hinterlaß einen Kommentar und ich bemühe mich, es möglichst schnell online zu stellen. :)
Jedenfalls habe ich wie bereits erwähnt ungefähr 600 Wörter geschrieben und war ziemlich happy damit. Da der Tag wettertechnisch bei Weitem nicht so warm war, wie der Erste, verbrachten wir ihn damit, uns den Ort anzuschauen.
Dennoch kann sich der Sonnenuntergang gut sehen lassen, wie ich finde:
Mittwoch
Auch hier habe ich um die 500 Wörter geschrieben. Es hat sich also eine recht interessante Routine eingeschlichen, die ich so nicht erwartet hatte.
Nach dem Schreiben war der Mittwoch der Strandtag schlechthin.
Ich bin grundsätzlich kein Mensch, der ewig lange am Strand liegen kann. Deswegen mache ich auch keine langen Strandurlaube. Wann immer es geht, versuche ich meinen Urlaub zu kombinieren. Zum Beispiel eine Städtereise mit einem Abstecher von ein bis zwei Tagen zum Strand.
Auch hier fiel es mir schwer, die ganze Zeit untätig zu sein. Deswegen habe ich mir auch die Bücher, die ich mitgebracht habe zu Gemüte geführt. Denn das Schreiben besteht ja nicht nur darin, Wörter zu tippen. Das Buch über die Kelten war mein Begleiter und siehe da:
Genau beim Lesen und Liegen am Strand kam mir eine super Idee für das Buch. Im Grunde könnte die Idee gut für ein eigenes Buch herhalten. Und vielleicht mache ich das auch. Doch für das Projekt E ist es die Möglichkeit, meiner Heldin etwas mehr Kraft zu geben. Etwas Schutz vor denen, die ihr Schlechtes wollen.
Ich war mit dem Tagesergebnis vollends zufrieden!
Donnerstag
Am Donnerstag mussten wir (leider) wieder zurück nach Hause.
Dennoch habe ich morgens Zeit für das Schreiben geblockt. Allerdings habe ich nicht mehr am Projekt E weiterarbeiten können.
Schreibblockade?
Nein.
Neue Idee. :)
Ja. Manchmal bin ich ein Opfer meines eigenen Verstandes. Die Idee war vollkommen unerwartet und kam mir direkt, als ich mich an den Schreibtisch setzte. Auch jetzt, Tage danach spuckt sie mir noch im Kopf herum. Zwar habe ich sie mir (sehr grob) notiert, doch das hat mich wiederum auf die nächste Idee gebracht, dazu einen Post zu schreiben…
Du merkst also. Da geht es rund. ;)
Diese Schreibsession habe ich also nicht mit dem Buch verbracht, sondern damit, einen Blogbeitrag zu schreiben. Er wird wohl in den nächsten Tagen online sein. Wenn nicht, erinnere mich gerne in den Kommentaren daran. Ich verliere ab und an einfach den Überblick. Aber zurück zum Thema:
Auf dem Rückweg wollte ich ja die Gelegenheit ergreifen und zum Keltenmuseum Heuneburg ein Abstecher machen. Gesagt getan.
Das Museum war wirklich klein. Zwar hatte ich das erwartet aber … naja … es war wirklich klein. Ich habe sehr viele Bilder gemacht, um mir interessantes festzuhalten. Es gab kein großes Aha oder dergleichen, war aber dennoch aufschlussreich. Interessant ist, dass ich auch Tage danach immer wieder dem Thema Keltentum begegne. Zufällig sehe ich eine Doku zum Thema. Danach kommt in einer Zeitschrift, in der ich das nie erwartet hätte, ebenfalls das Thema auf.
Was soll ich sagen? Ich behaupte mal, es ist ein Zeichen, weiterzumachen und das Keltentum in mein Buch mindestens so stark (es ist nicht WIRKLICH ausgeprägt) zu integrieren, wie geplant.
Bilanz
Es ist mir gelungen Arbeit und Urlaub auf eine möglichst passende Art und Weise zu verknüpfen.
Hätte ich mehr schreiben können? Mit Sicherheit. Ich hatte die Motivation. Ich hatte die Ideen. Ich hätte die Zeit. Nur: Ich war ja nicht alleine. Und ich wollte nicht zu viel Zeit am Schreibtisch sitzen, sondern den Ort sehen und Zeit mit meinem Mann verbringen.
Es waren tolle Tage. Sie haben mir gezeigt, dass es gut funktionieren kann. Dass ein Urlaub der Schreiberei nicht im Weg stehen muss.
Es sei denn, man nutzt ihn als eine Ausrede, um es nicht zu tun. Oder aber: Man braucht den Urlaub WEGEN dem Schreiben.
Im Urlaub zu schreiben ist eins der Dinge, die ich auf jeden Fall wieder tun würde.
Das muss ja jeder für sich selbst entscheiden, aber ich fand es einfach nur toll.
Ein Experiment, dass sich definitiv lohnt. :)
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