A WHISPER OF STARS: Erwacht (Band 1) von Tami Fischer

 
4 Sterne
 

Klappentext

Wenn die Sterne zu fallen drohen…

Liv wünscht sich nichts sehnlicher, als ihrem Leben auf Hawaiki zu entfliehen. Weder sie noch ihr bester Freund Finn glauben noch an die Legenden über mythische Götter und Ahnengeister, die man sich an den rauen schwarzen Küsten seit Anbeginn erzählt. Doch als am Tag des Sternenfestes nicht nur ein Fremder auf der Insel auftaucht, sondern plötzlich uralte Kräfte zum Leben erwachen, beginnt für Liv und Finn ein Wettlauf gegen die Zeit. Eine Reise ins Ungewisse, ohne Zurück. Ein erbarmungsloser Jäger. Und eine gefährliche Liebe, die Livs Herz höher schlagen lässt als je zuvor ...

Erster Satz

“Lautes Rauschen und ein beißender Geruch holten mich aus der Besinnungslosigkeit.”

Die Geschichte

Die Geschichte beginnt sehr spannend mit einer beinahe drei Seiten langen Szene, die mich sehr mitgerissen hat. Leider hat aber auch genau diese mitreißende Szene dazu geführt, dass ich mich mit der nächsten sehr schlecht anfreunden konnte. Das Ergebnis war, dass ich das Buch tatsächlich für zwei Tage weggelegt habe, da mir der Übergang zu stark war und ich die Geschichte in der nächsten Szene als sehr langweilig wahrnahm. Dennoch wollte ich natürlich wissen, wie es mit der ersten Szene ausgeht, und habe entsprechend weitergelesen.

Das Setting der Geschichte hat etwas sehr Mystisches und wurde sehr stimmig beschrieben, wenn es auch an der ein oder anderen Stelle etwas kürzer hätte sein können.

Im Gegensatz zu anderen Charakteren wollen Liv und Fynn “mehr” von ihrem Leben und diese Differenz und Genügsamkeit der anderen auf der Insel wirft sehr schnell Fragen auf und spornt an, das Rätsel zu ergründen.

Die Geschichte spielt nicht nur in einer Fantasiewelt, sondern auch in der realen Welt, was ich als sehr angenehm wahrnahm, was mir ein Wiedererkennungsgefühl vermittelte. Diese Mischung aus Mystery und Urban Fantasy hat außergewöhnlich gut funktioniert, der Übergang war reibungslos und gut gelungen. Weiterhin war es spannend, mitzuverfolgen, wie sich Liv und Fynn in der realen Welt einfügen, waren sie zuvor doch recht behütet aufgewachsen. Sie bei den kleinsten Entdeckungen wie einer Dusche oder dem Fliegen zu begleiten, war sehr witzig und hat die ganze Stimmung stellenweise immer mal wieder aufgelockert.

Die gesamte Geschichte liest sich wie ein großes Abenteuer (was es ja auch ist, hehe), das lustige und emotionale Elemente beinhaltet und dadurch zu etwas Märchenhaftem wird. Es hat wirklich Spaß gemacht es zu lesen!

Die Charaktere

Gleich zu Beginn des Buches werden neben Olivia und Finn einige andere Charaktere vorgestellt. Diese halten sich allerdings in Grenzen, sodass man gut folgen kann. Liv und Fynn selbst stellen Außenseiter dar, die von einem anderen Leben träumen und von klein auf zusammenhalten.

Durch die bereits erwähnte, sehr spannende Anfangsszene hatte ich das Gefühl, dass ich keinen dieser Charaktere trauen konnte, was es recht spannend gemacht hat. Leider war mir keine der Figuren anfangs wirklich sympathisch. Einige Charaktereigenschaften von Liv, die etwas rebellisch und selbstbestimmt ist, haben es abgemildert, sodass ich ihre Geschichte dennoch gerne mitverfolgt habe. Erst mit Einführung der Nebenstränge kamen Figuren ins Spiel, die mich wirklich mitgerissen haben. Hier konnte ich das Buch dann aber auch tatsächlich kaum aus der Hand legen.

Ihre Freundschaft zu Finn ist eine rein platonische Freundschaft, was eine nette Abwechslung zu vielen anderen Büchern ist.

Was mich etwas verwundert hat, wohl aber das Ergebnis der genannten platonischen Freundschaft scheint, ist, dass Fynn nach dem Mittelteil eher zur Nebenfigur wurde. Zumindest habe ich das so empfunden und fand es etwas schade. Es hätte mir sehr gefallen, wenn er stärker in die Geschichte eingebunden und auch aktiver gewesen wäre.

Abgesehen davon möchte ich an dieser Stelle nichts mehr dazu sagen, da hier schnell gespoilert werden kann.

Mein Fazit

Der Atmosphärenbruch zwischen der Startszene und der zweiten Szene war mir tatsächlich zu stark und hat dadurch die Wahrnehmung der weiteren Geschichte stark beeinflusst, indem ich ihr sehr skeptisch gegenüber wurde.

Rausgerissen hat das vor allem die sehr gute Umsetzung der Charakterbegegnung. Oft habe ich das Gefühl, ich mache ein Buch auf und trete sozusagen in eine Geschichte. Hier hatte ich jedoch den Eindruck, in eine bereits bestehende Welt zu treten, die schon da war. Das haben maßgeblich die Charaktere geschafft. ES schien, als hätten sie bereits existiert und wurden nicht für die Geschichte erschaffen. Das hat mich sehr begeistert, auch wenn ich selbst nicht geschafft habe zu ergründen, wie die Autorin dies fertiggebracht hat. An dieser Stelle auch ein großes Lob dafür. Ich hoffe, ich bringe das ebenfalls in meinen eigenen Geschichten fertig.

Die Autorin hat sehr gekonnt Antworten auf die typischen, oft skeptischen Fragen von Lesern und mögliche Plotlöcher geschlossen, indem sie mit Andeutungen und deren Auslösung gearbeitet hat. Dies habe ich in dieser Form leider nur selten in anderen Büchern gelesen.

Nicht gefallen hat mir die teilweise fehlende Aktivität von Liv und Fynn. Tami Fischer scheint den Spagat zwischen dem Warten der Figuren und der Inaktivität versucht zu haben, allerdings ist das in meinen Augen nur mäßig gelungen. Teilweise habe ich mich gefragt, warum Liv nicht endlich mal dies und jenes tut. Das hat mir die Spannung zu stark rausgenommen.

Was mich enttäuscht hat, war die beworbene »gefährliche Liebe, die Livs Herz höherschlagen lässt.« Hat sie jemanden getroffen und sich verliebt? Ja. Ich denke, das kann ich an dieser Stelle ohne zu spoilern sagen. Doch die Umsetzung war für mich nicht überzeugend. Die beiden passen in meinen Augen sehr gut zusammen und sind ein super Team, doch die Emotionen haben mir gefehlt. Hier hätte die Autorin noch wirklich viel rausholen können. Ich bin gespannt, ob sie das im zweiten Band schafft, und drücke die Daumen.

In Summe mochte ich die Geschichte, die Figuren und das Setting und die Atmosphäre, die das Buch verleihen, hat sehr gerne. Alles war, erschien stimmig und harmonierte, obwohl die Grundidee mit den Sternen und Sternenstaub doch eher außergewöhnlich ist. Nach dem Ende freue ich mich sehr, den zweiten Teil zu lesen. Vor allem ebnet die Autorin hervorragend den Weg für weitere spannende Szenarien und Charaktere, auf die ich unheimlich gespannt bin.

Hast du das Buch gelesen?

Wie war dein Eindruck, vor allem zu den Punkten, die mir nicht so sehr zugesagt haben?

  • Erscheinungsjahr: 01.03.2021

    Seiten: 480

    Erstlingswerk: nein

    Buchreihe: A Whisper of Stars

    Band: 1

    Genre: Fantasy, Jugendbuch

    Umschlag: Klappenbroschur

“Einst fielen die Sterne

vom Himmel in den Ozean.

Sie türmten sich auf

wie tosende Wellen,

bis eine Insel aus dem

Wasser emporstieg,

dunkler als die

schwärzeste Nacht …”

  • Tami Fischer ist doppelte Waage und wurde 1996 in Hessen geboren. Sie lebt für romantische und fantastische Literatur und hat seit ihrer Kindheit eine Schwäche für den Sternenhimmel. Ihr Bestseller „Burning Bridges“ erlangte Gold beim Lovelybooks Leserpreis 2019 in der Kategorie „Deutschsprachiges Debüt“. Sie ist gelernte Buchhändlerin, hat eine Leidenschaft für Videospiele und bloggt auf Instagram @tamifischerr über ihren kreativen Alltag

  • Verlag: ivi (Piper)

    ISBN-Nr. 978-3-492-70549-3

    Preis: 15, 00 € (Paperback)

“Eine Reise ins

Ungewisse, ohne zurück.

Ein erbarmungsloser Jäger.

Und eine gefährliche Liebe,

die Livs Herz höher schlagen

lässt als je zuvor…”

Verlagsseite zum Buch

LINK

Ausblick

  • Der zweite Band erscheint am 01.03.2022 unter dem Titeln “A Whisper of Stars: Verraten”, für 15,00 € (Paperback)

  • 400 Seiten, Klappenbroschur

  • ISBN-Nr. 978-3-492-70592-9

  • Verlagsseite zum Buch: LINK

Zurück
Zurück

Ich lese gerade…

Weiter
Weiter

Schreibmotivation - durch Videos